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der Deininger Haufen-3

Am Aufstand innerhalb der Grafschaft haben sich insgesamt 74 Ortschaften beteiligt. Die Anzahl der im Lager ver­sammelten Bauernschaft wurde am 29. März 1525 mit etwa 2.500 angegeben. Sie nahm jedoch täglich weiter zu. Wo so viele Menschen auf engem Raum zusammenlebten, bedurfte man einer Ordnung. Daher erließen die Verantwortlichen einen Artikelbrief, der das Leben im Lager, das bis auf zwei bewachte Eingänge durch eine Wagenburg geschlossen war, zu regeln suchte.

Die Leitung des Deininger Haufens wurde 24 Räten übertragen. Ihre militärische Organisation orientierte sich am Landsknechtswesen.Es gab vier Hauptleute, darunter Hans Pfeffer aus Deiningen. Sie verfügten über kriegerische Erfahrungen und umgaben sich mit einer Leibwache aus Landsknechten. Ihr Fähnrich trug die Fahne des Haufens, auf dem sich Bauer und Landsknecht die Hand reichten. Auf dem Deininger Fähnlein war ein Kruzifix zu sehen. Ein Profos (Verwalter der Militärgerichtsbarkeit) sorgte für die polizeiliche Ordnung und ein Richter schlichtete die Streitfälle, während der Waibel (= heute »Feldwebel«) für die Disziplin in der Truppe und für die Lagerwache verantwortlich war. Die Kanzlei hatte man dem Pfarrer von Deiningen übergeben.

Gleichwohl stand es mit der Kampfkraft des Haufens nicht zum Besten. Der Stadtschreiber von Nördlingen teilte dann auch mit: »Es waren armutselige Leut; 50 reisige Pferd sollten sie erlegen und zu Schanden machen; 100 geübter Landsknecht hätten keins Glücks zu einem solchen liederlichen Volk bedurft.« Ein oettingischer Hauptmann urteilte noch ungünstiger. Er ließ verlauten: »Der Halbteil sind mit Wehr oder anderm nit gerüst. Es ist ein erschrocken jemerlich Volk, haben auch kein Fürsichtigkeit.«

Offenbar war sich die Führung der militärischen Schwäche des Bauernhaufens bewusst. Wohl deshalb verhielt man sich auffallend ruhig und bedrohte nicht einmal das Kloster Zimmern in unmittelbarer Nähe. Weil es im Lager »an Geschütz, Pulver und Proviant« fehlte, wandten sich die Räte um Hilfe an die Stadt Nördlingen. Zwar brachten viele Städter der Sache der geplagten Bauern Sympathie entgegen, aber zu tätiger Hilfe mochte sich der Rat der Stadt nicht entschließen.

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