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GEOPARK RIES

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Landwirtschaft-5

V. Das 19. Jahrhundert begann auch für die Bürger im Ries mit einem Paukenschlag. Dank Napoleon kam es zur Gründung des Königreiches Bayern, das sich sogleich bemühte, die territoriale Zersplitterung endgültig zu beenden. Klöster wurden in der Säkularisierung aufgehoben, die reichsunmittelbaren Städte – auch Nördlingen! – verloren ihre politische Selbstständigkeit und die bisherigen territorialen Herrschaftsansprüche des Adels wurden empfindlich eingeschränkt.

Im Rückblick erscheint außerdem sehr wichtig, dass das 19. Jahrhundert das »Jahrhundert des Messens, Wiegens und Aufschreibens« war. Dies wird ausgesprochen, weil nun auch in der Landwirtschaft vieles systematisch erfasst wurde.

Die erweiterte und verbesserte Futtergrundlage führte dazu, dass die Rinder und Schweine besser durch den Winter gebracht wurden. Obwohl die Deininger nun ohne Ausnahme Kartoffeln anbauten, mit denen sie die Schweinefütterung verbessern konnten, wurden dennoch kaum mehr Borstentiere gehalten als für den Eigenverbrauch erforderlich.

Befand sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts der Grundbesitz in Deiningen und darüber hinaus im gesamten Ries weitestgehend im Eigentum der jeweiligen Grundherren, änderte sich dies 1848, das zum Schicksalsjahr der bäuerlichen Bevölkerung in Bayern wurde. Damals kam es zur so genannten »Grundentlastung«, d. h. den Landwirten wurde ermöglicht, die bisherige »Grundbelastung« monetär (= mit Geld) abzulösen. Somit entfiel endlich die jahrhundertealte »Naturalbelastung« (Abführen des Zehnten) zu Gunsten einer Grundsteuer, die bis heute als »Haus- und Grundsteuer« Bestand hat.

Brot, Milch, Kartoffeln und Kraut reichten jetzt zum Sattessen aus. Morgens aß man Brennsuppe, Mehlmus und/oder Brot, wobei Letzteres in die Milch oder den selbst hergesellten Gerstenkaffee eingebrockt wurde. Geradezu selbstverständlich, dass man somit vom »Kaffee-Essa« und nicht vom »Kaffee-Drinka« sprach. Da hieß es zu Recht: »Bua (Mädle), brock ei, soscht bischd net gfiadert«!

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