INFOTHEK DEININGEN

V. Mitunter erschrickt man richtiggehend, wenn ein kleiner, geschickt in Bodennähe dahinhuschender Vogel unmittelbar vor dem Wanderer laut schmetternd sein Lied beginnt. Es ist der Zaunkönig, der mit seinen neun Gramm Durchschnittsgewicht oft als »kleinster heimischer Vogel« bezeichnet wird. Die wirklichen Zwerge der Vogelwelt sind jedoch die Goldhähnchen, die nur 5 bis 6 Gramm auf die Waage bringen. Im Möderholz brütet das Sommergoldhähnchen. Es singt außergewöhnlich hoch, so dass insbesondere ältere Menschen die hohen Töne nicht mehr wahrnehmen können.

Im Möderholz wurden  über hundert Kräuterarten kartiert. Als kleine Auswahl sind folgende zu nennen: Mauerlattich, Gemeiner Hohlzahn, Kletten-Kerbel, Blutwurz, Gemeines Greiskraut, Rainkohl, Geflügelte Braunwurz, Schmalblätt­riges Weidenröschen, Gänse-Fingerkraut, Ruprechtskraut, Gemeines Hexenkraut sowie das Klebkraut.

Im Wald finden wir die Sträucher vor allem an inneren, lichten Stellen oder am Rand. Häufig sind Weißdorn, Hasel, Rote Heckenkirsche und Schlehe. Alle locken mit glänzend-schwarzen oder mit leuchtend-roten Beeren die Vögel zum Verzehr an, damit sie die mitverschluckten Samen, die bei der Darm-Passage nicht verdaut werden, zusammen mit dem Kot an einem anderen Platz ausscheiden und auf diese Art die Pflanze verbreiten helfen. Das Pfaffenhütchen ist ebenfalls da und verdient wegen seines ungewöhnlichen Namens und der Giftigkeit die besondere Erwähnung. Im Waldbereich »Heide«, nördlich des Möderhofes, wo eine Birken-Feuchtwiese mit kleinen Tümpeln ein wenig an die oberbayerische Hochmoor-Landschaft erinnert, fällt der Breitblättrige Rohrkolben infolge seiner Größe und des kolbenartigen Blütenstandes sofort auf.

An den Tümpeln der Birken-Feuchtwiese gibt es unzählige Insekten. Neben Fliegen und Mücken fliegen hier die zarten, bläulichen Kleinlibellen und verschiedenfarbige Großlibellen. Sie vermögen in der Luft plötzlich wie angewurzelt zu verharren und sogar rückwärts zu fliegen. Was uns beeindruckt, scheint den knurrend-grunzenden Grasfrosch mit seinen Quaktönen nicht zu »bewegen«. Für ihn sind Libellen, so er sie erwischen kann, beliebte Fressobjekte.