INFOTHEK DEININGEN

GEOPARK RIES

II. Die bronzezeitlichen Menschen hatten sich auch ein verzweigtes Wegenetz und ein respektables technisch-handwerkliches Wissen und Können zugelegt. Nimmt man ins Kalkül, was sie jetzt dem Boden abzuringen vermochten, welche Bau-, Gefäß-, Essens-, Kleider- und Vorratskultur ihnen eigen war, wie sehr sie es vermochten, Werkzeuge und Waffen zu verfeinern und was ihnen der Handel einbrachte, dann können wir heutzutage nur staunen.

In der Hallstattzeit (= ältere Eisenzeit: 750-500 v. Chr.) »eroberte« das Eisen Mitteleuropa. Da das neue Metall dank seiner Härte sehr begehrt war, hat man es ins Ries ähnlich der Bronze auch als Handelsware eingeführt. Geradezu verständlich, dass jetzt das neue Metall bevorzugt dort, wo Härte und Dauerhaftigkeit gefragt waren, zum Einsatz kam, z.B. beim Pflug.

Inzwischen (um 500 v. Chr.) hatten die Kelten unseren Heimatraum besiedelt. Sie können aus heutiger Sicht als perfekte Landwirte bezeichnet werden. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sie die bisher nicht sonderlich geschätzten Areale des Rieses, die Ton- bzw. Sandböden aufweisen, urbar machten und besiedelten. Ausgrabungsergebnissen ist zu entnehmen, dass die Kelten für den Bau der Hauswände nicht nur Holz und ein Lehm-Stroh-Geflecht verwendeten, sondern Steinfundamente einbrachten. Während dieser Zeit gab es vermutlich mehr als 50 Siedlungen im Ries. Die dichtere Besiedlung des Rieses bewirkte zudem, dass sich nun die bereits in der Hallstattzeit begonnene »ständische« Gliederung der Bevölkerung manifestierte und von Herrensitzen aus die Bauern in den jeweils umliegenden Siedlungen »beherrscht« wurden.

Es ist nicht übertrieben, wenn behauptet wird, dass die Römer die bäuerliche Landschaft im Ries und hiermit auch im Deininger Raum nochmals mehr geprägt haben als vorher bereits geschehen. Nach Ende der militärischen Besetzung und dem teilweisen Verdrängen der keltischen Bevölkerung widmeten sie sich etwa 150 Jahre lang dem gezielten Erschließen der gesamten »flachen Schüssel in der Alb«. Dazu gehörten die Anlage eines bis heute teilweise geltenden Straßennetzes und das Ansiedeln von Zuwanderern zuzüglich zu den eigenen Kriegsveteranen, wobei die Eroberer entgegen den bisherigen Bau- und Siedlungsweisen ihre »villae rusticae« (= Römerhöfe) mitten in die Landschaft bauten.

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