INFOTHEK DEININGEN

GEOPARK RIES

I. Die Eger, das zweite Hauptfließgewässer des Rieses, entspringt in Baden-Württemberg am so genannten »Tierstein« westlich von Bopfingen. Sie erreicht bei Pflaumloch bayerischen Boden, fließt dann durch Nördlingen und Löpsingen auf Klosterzimmern zu, nimmt dort die Mauch auf, tangiert danach – sich nun nach Süden wendend – das Dorf Deiningen und mündet letztlich bei Heroldingen in die Wörnitz. Das Flüsschen ist total reguliert, d. h. begradigt bzw. kanalisiert.

Bei dem minimalen Gefälle der Eger von durchschnittlich 0,5 Meter je Kilometer kam es häufig zu Überschwemmungen, die erhebliche Schäden anrichteten, welche die Landwirte um 1930 nicht mehr hinnehmen wollten. Der Ruf nach einer Flusskorrektur wurde immer lauter. Mit dem bautechnisch schwierigen Begradigungsprojekt wurde 1936. Der Zweite Weltkrieg beendete dann die mit Brachialgewalt durchgeführten Arbeiten. Sie konnten erst nach Ende des Krieges weitergeführt und 1958 beendet werden. Ab jetzt war der »Umbau« des ehemals natürlichen Egerlaufes in ein künstliches, stellenweise schnurgerades Gewässer vollzogen.

Bei einer Wanderung nahe dem Fluss ist die Gelbe Teichrose, die »Mummel«, schon von weitem durch ihre großen, ovalen und dicht dem Wasser anliegenden Blättern nicht zu übersehen.  Ein Wachsüberzug verhindert selbst bei starkem Regen eine Verletzung. Die goldgelben Blüten haben zwar ihren besonderen Reiz, jedoch einen geradezu unangenehmen Geruch. Er soll Fliegen und Käfer, zur Bestäubung anlocken.

An der Eger, aber auch an Gräben nördlich von Deiningen, gedeiht ein stattliches, oft über einen Meter hohes, weiß blühendes Doldengewächs, das widerlich riecht und einen rot gefleckten Stängel sowie kugelige, mit gewellten Hautrippen versehene Früche aufweist. Es ist der Gefleckte Schierling, eine unserer gefährlichsten Giftpflanzen. Beim Durchstreifen der Gemarkung von Deiningen hört man manchmal Rufe, die wie »kchiuwitt, kchiuwitt« klingen, sowie ein weiches, melancholisches Flöten, das von Trillern unterbrochen wird. Die Sänger sind der, mit einem aufrichtbaren Federschopf am Kopf, recht keck aussehende Kiebitz und der mit einem langen, gebogenen Schnabel ausgerüstete Große Brachvogel. Sie gehören mit dem Braunkehlchen, der Grauammer, der Schafstelze, der Wachtel, dem Rebhuhn und der Feldlerche zu den in ihrer Existenz bedrohten Wiesenbrütern.

 

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