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Brauchtum-4

IV. In der bäuerlichen »Schlofstub« dominierte im 19. Jahrhundert das so genannte Himmelbett, dessen Vorhänge man zuziehen konnte, um sich vor den neugierigen Blicken der heranwachsenden Kinder zu schützen. »Nachtkäschtle«, »Kloiderkaschda«, zwei Stühle und die Truhe vervollständigten die Einrichtung. Gelegentlich hatte im Zimmer auch das so genannte »Waschlawor« (es handelte sich um einen eisernern Ständer, der im Unterteil den Wasserkrug und im Oberteil die Waschschüssel (= Lavoir) aufnahm) seinen Platz, damit sich die Bäuerin hier – abgeschottet von allen anderen im Haus – waschen konnte. Badewannen waren bis in die 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts häufig unbekannt. Holzzuber oder »Blechwännle« hatten sie zu ersetzen.

Die Kammern für Kinder und Dienstboten waren mit Bett, Stuhl, Kasten bzw. Truhe, einem kleinen Tisch und dem »Nachtkäschtle« eingerichtet. Der Kleinknecht und vor allem der Kühbua (= Kuhhirte) schliefen nicht selten auf dem Dachboden direkt unter dem Dach. Drangen Schnee oder Regen von außen herein, dann wurde das Oberbett »halt soichnaas«, was hinzunehmen war. Die alten Leute (Austrägler, Ab’gäbleut’) wohnten bei den Bauern in einem eigenen »Ab’gäbhäusla«, das im Hof stand; bei den Söldnern jedoch in einer Kammer.

Bleibt noch nachzutragen, dass vom Gang aus die oft sehr enge »Bodestieg« zu den oberen Stuben (der oberen Stub’) und weiter zum »Troidboda« (= Getreideboden) führ­te. Hier stand häufig auch der Mehlkasten, so dass die Müllerknechte sich stets elend plagen mussten, wenn sie die vollen Getreidesäcke hinuntertragen bzw. das Mehl nach oben zu schleppen hatten. Vor der Bodenstiege führte eine Treppe in den Hauskeller, in dem das Krautfass stand und Platz für die Speisekartoffeln war.
Bei den Söldnern konnte man erleben, dass sie ihre wenigen Hühner unter der Bodenstiege in Holzverschlägen hielten. Gab’s junge Gänse, brachte man diese eine bestimmte Zeit oftmals in der Wohnstube nahe dem Ofen eben­falls in einem Verschlag unter, was im gesamten Haus zu riechen war. Schlimm für die Bewohner, aber auch für die Näherin, die sich »auf dr Stör« befand, dass es streng verboten war, die Fenster zu öffnen, weil jeder noch so kleine Windhauch »dene Gäsli« geschadet hätte.

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